Perkussionsinstrumente
Der tiefe Klang meiner großen Rahmentrommel (arabisch: „Tar“) ist ungemein eindrucksvoll. Ich platziere diese im Durchmesser 60 cm große Trommel zwischen den Beinen, auf dem Oberschenkel oder – als dritte Position – frei vor Brust und Kopf. Meine Daf stammt aus dem Iran, hat kleine Ringe am Rahmen die raschelnde Klänge auf dem Fell erzeugen, und gilt als typisches Perkussionsinstrument aus Persien. Aus Damaskus (Syrien) stammt die Mizha von Jamal Al Saka. Typisch für die Mizha ist ein tieferer Rahmen und entsprechend basslastige Klänge.
Ein Tamburello ist ein traditionelles italienisches Schellentamburin. Ich besitze mehrere Tamburelli aus Österreich, Italien und Deutschland und begleite damit meine Sängerkollegen, Lautenisten, Akkordeonspieler, Organisten oder verwende es bei Soloimprovisationen.
Tamorra nennt man in Sizilien große Schellentamburins, die stark bassbetont klingen und sich durch reichhaltigen Schellenklang auszeichnen.
Eine kleine orientalische Trommel mit üblicherweise zehn Cymbelpaaren nennt man Riq. Ich besitze zwei dieser mit Fischhaut bespannten Instrumente – ein Riq wurde in Jerusalem von Lev Elman gebaut, das andere in Kairo von Hassan Abdul Magit (der leider 2011 verstarb) ist mit den eingelegten Perlmutmustern ein ganz ausgefallenes Instrument.
Eine Kanjira ist eine sehr kleine südindische Rahmentrommel mit einem kleinem Schellenpaar. Sie wird traditionell mit Echsenhaut bespannt. Damit die Basstöne gut klingen muss das Fell angefeuchtet werden.
Landsknechttrommeln sind in Europa sehr bekannt. In Basel z.B., wo ich studierte, sind zur Fastnacht tausende Trommler in den Nächten unterwegs. Landsknechttrommeln werden mit Stöcken gespielt und klingen weitdröhnend. Von Norbert Eckermann in Wien wurde meine Landsknechttrommel, die Tamorra, zwei Tamburelli und die Rahmentrommel (Tar) gefertigt.
Die Davul kommt aus der Werkstatt Hasmet Aslan (Istambul). Sie hat zwei unterschiedliche Ziegen-Felle: das Bassfell wird mit einem regelrechten „Prügel“ traktiert, das andere Fell mit einer schmalen Rute geschagen.
Die Kastagnetten kennt eigentlich jeder Mensch und hat sie irgendwann gehört – meine Kastagnetten sind aber etwas ganz besonderes! In Indien und Pakistan nennt man sie Kartal und verwendet sie zur Begleitung der Volksmusik. Wie uns alte Darstellungen zeigen, wurden diese Instrumente im Mittelalter auch in Europa gespielt. Pro Hand hält man zwei flache Holzplatten und schlägt sie virtuos aneinander. Ich benutze sie vor allem bei Improvisationen und oft bei Alter Musik. Die Resonanz des Publikums ist immer wieder verblüffend!