Gabriel Thola, Federzeichnung von 1570

Das Motiv des Plakates für die Veranstaltung wurde freundlicherweise vom Statdmuseum Dresden zur Verfügung gestellt.

"Gabriel Thola, ein Künstler aus Brescia, zeichnete 1570 die Doppelstadt breit hingelagert im Kranz der eben erst errichteten Festungswerke, im Mittelpunkt das Renaissanceschloß am Brückenkopf. Den Einwohnern und Besuchern ist heute kaum noch bewußt, daß die sich bis dahin wenig bedeutende Stadt in der Regierungszeit der Kurfürsten Moritz und August (1541 - 1586) zu einer führenden Kunstmetropole nördlich der Alpen entwickelte.

Als höfischer Import ist der Stil der Renaissance in allen Künsten - Architektur, Plastik, Malerei und Kunsthandwerk - mit einem Male zu hoher Blüte gebracht worden. Bis heute nachwirkende Traditionen wie die der Hofkapelle und der Kunstsammlungen wurden in diesen Jahrzehnten begründet. Die bürgerliche Kultur profitierte seitdem von der höfischen. Mit dem Residenzschloß, der Brühlschen Terrasse und dem Moritzmonument sind im Stadtbild noch heute Spuren dieser großen Kulturepoche erkennbar geblieben, deren Schönheit und Bedeutung in Erinnerung gerufen zu werden verdienen."
[ Heinrich Magirius ]

Gabriel Thola war offenbar eine Mehrfachbegabung. Er zeichnete nicht nur die Stadtansicht Dresdens, sodern trat auch sonst als bildender Künstler am Dresdner Hof in Erscheinung. 1555 aber wird er im Hofbuch des Kurfürsten August interessanterweise zuerst als Instrumentist geführt. Gabriele de Tola war Zinkenist(!) und gehörte damit zur ersten Generation der aus Italien "importierten" Musiker, die in der kurfürstlichen Kapelle spielten.

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